Déesse, französisch: Göttin. Muss man mehr sagen, wenn man an eine Französin denkt, dazu eine Göttin? Ja, in diesem Fall muss man.
Heute haben Autos so einfallsreiche (nicht) und aufschlussreiche (nicht) Modell-Namen wie: Stepway, Piccanto, Quashqai. Was ist das denn? Der Rollator Stepway, der sogar Treppen bezwingt? Die Pizza Piccanto aus dem Tiefkühlregal vom Discounter? Das Sextoy Quashqai von Kickstarter?
Nein, früher war nicht alles besser. Aber der Name Déesse ist doch eine wunderschöne Idee!
Die DS schwebt sprichwörtlich über die Strasse, bügelt sämtliche Schlaglöcher und Unebenheiten. Als würde sie die Strasse gar nicht berühren. Wie der Landspeeder von Luke Skywalker aus Star Wars (ich musste auch erst im Internet recherchieren, das Ding heisst halt ‘Landspeeder’). Der Landspeeder war ein fiktionales Anti-Gravitations-Fahrzeug aus Star Wars von 1977. Die DS wurde 1955 vorgestellt, also 22 Jahre früher. Und sie war zu kaufen, der Landspeeder ging nie in Serienproduktion.
Jetzt muss man sich eben vorstellen, wie sich das 1955 angefühlt haben muss so eine DS zu fahren. Wahnsinn! Wir schreiben jetzt das Jahr 2018, das war also vor 63 Jahren… Es gab bei uns noch kein Farb-Fernsehen, die Telefone hatten noch eine Wählscheibe, und der Hovercraft Staubsauger wurde erst ein Jahr später erfunden. Den Mini-Rock gab es noch lange nicht, und Elvis Presley kannte auch noch kaum jemand.
Connectivity, Touch Screen, Start/Stopp Automatik, Reifendruck-Kontrolle? Nein. Braucht man auch nicht. Die DS ist ein Fahrzeug mit Innovationen, welche die heutigen ‘Innovationen’ überflügeln, oder einfach vorweg nehmen. Details wie: Kurvenlicht, Hydropneumatik, Fahren mit 3 Rädern, Radwechsel ohne Wagenheber… Die DS war ganz klar ihrer Zeit voraus, hat vielleicht überfodert, wurde möglicherweise hier und dort nicht verstanden. Wie könnte man das damals auch auf Anhieb verstehen, 1955? Sie muss ja gewirkt haben wie ein göttliches UFO, das Dich abholen will.
Wie lebt es sich denn mit einer Göttin im Alltag? Sind Göttinnen nicht anspruchsvoll, anstrengend, fordernd? Im Gegenteil.
Die DS will natürlich mehr als der VW Golf GTI der Generation xy. Der Golf GTI sagt auf sehr digitale Weise: Bring Werkstatt, Mann! Dann fährt man eben zur VW Werkstatt und lässt den Service machen nach Werksvorgaben. Das wird dann in Intervallen abgerechnet wie Taxpunkte beim Zahnarzt. Die DS ist da anders. Sie will gebührende Beachtung, Sorgfalt, Zeit und Gefühl. Sie ist keine Diva, sie ist mehr so die Grande Dame des Automobilbaus – mit einigen versteckten Gadgets. Vordergründig, für jeden sichtbar, göttlich schön und berauschend, aber wenn man sich auf sie einlässt: faszinierend, fein, hinreissend…
Wer nun neugierig geworden ist und mehr technische Details erfahren will: Das Internet ist voll davon. Technische Details finde ich sehr spannend, aber solche Autos gehen mir mehr unter die Haut als dass sie den nicht vorhandenen Ingenieur in mir kitzeln.
Die DS ist eines der ganz seltenen Autos, von der auch Menschen fasziniert sind, die nicht Auto-affin sind und die kein Benzin im Blut haben. Einfach, weil sie so einzigartig ist!
Es gibt verschiedene Möglichkeite, sich der Göttin anzunähern: Miete sie bei Rent a Classic, kaufe sie bei Classic-Autos oder wenn Du schon eine besitzt – lass sie bei MADmotors pflegen!